Junge Union feiert 60-jähriges Bestehen im Landkreis Biberach

By Alexander Schreiner, 20. April 2015

Mit einem Festakt hat der Junge Union (JU) Kreisverband Biberach sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Dazu konnte der Kreisvorsitzende Mario Wied zahlreiche Gäste im vollbesetzen Refektorium des Riedlinger Kapuzinerklosters begrüßen. So fanden sich neben dem JU-Landesvorsitzenden Nikolas Löbel aus Mannheim auch die Abgeordneten Josef Rief MdB, Peter Schneider MdL sowie Ex-MdB Franz Romer unter den Gratulanten. Besonders freute sich Wied nach dem Kommunalwahljahr 2014 den Hausherrn und Riedlinger Bürgermeister Marcus Schafft, sowie Bürgermeister Peter Diesch aus Bad Buchau, welcher als Vertreter der Kreistagsfraktion gratulierte, begrüßen zu dürfen. Zudem hatte es sich Landtagspräsident Guido Wolf MdL als frisch gewählter Spitzenkandidat nicht nehmen lassen, seine persönlichen Glückwünsche per Videobotschaft zu übermitteln.

Hauptredner des Abends war Landesvorsitzender Löbel. Er spannte einen weiten Bogen von der Gründung der Jungen Union bis zur heutigen Tagespolitik. Im Hinblick auf die kommende Landtagswahl wolle sich die Junge Union besonders um die Zukunftsthemen kümmern. So sei man bereits jetzt mit dem Entwurf eines jungen Wahlprogrammes auf Kurs, welches im ersten Quartal von den Mitgliedern auf einer Online-Plattform diskutiert werden könne. Besonders die Überprüfung von nicht mehr zeitgemäßen Altgesetzen sei der JU ein Dorn im Auge. So müsse aus Sicht der Jungen Generation die nicht mehr nachvollziehbare Sperrzeitenregelung an Feiertagen überprüft werden. Man fordere hier sicher keine Komplettstreichung, aber ob diese an 16 Tagen im Jahr so strikt gehandhabt werden müsse, dürfe man sich schon fragen. Insbesondere in Hinblick auf die Nachbarländer wie Bayern, welche sich hier auf wenige Feiertage beschränken.

Peter Schneider MdL dankte den JU’lern für ihren großen Einsatz und das politische Engagement. Gerade als junger Mensch sei ein solcher Einsatz oft nicht einfach und verwies dabei auf alte Protokolle, wie damals noch vermerkt wurde, wer „motorisiert“ war und wer nicht. Unter letzeren war z.B. auch der spätere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler zu finden. Er berichtete dabei auch von seiner eigenen JU Zeit im benachbarten Zwiefalten. So sei er damals mit nur 32 Jahren noch als JU-Mitglied zum Landrat in Landkreis Biberach gewählt worden. Ins gleiche Horn stieß der Riedlinger Bürgermeister Marcus Schafft in seinem Grußwort, der ebenfalls noch im JU-Alter in seine erste Amtszeit in Hofbieber gewählt wurde.

Josef Rief MdB, selbst langjähriger Kreisvorsitzender der Jungen Union, berichtete von vielen Aktionen und Themen aus seiner langen JU-Zeit. So hätte es mit NATO-Doppelbeschluss, der Tschernobyl-Katastrophe und der Wiedervereinigung viele umkämpfte Themen, wie man sie sich in einer Schärfe heut kaum mehr vorstellen könne.

Für die Kreistagsfraktion hielt Bürgermeister Peter Diesch ein Grußwort. Er dankte der Jungen Union besonders für ihr kommunales Engagement. So gebe es keine politische Jugendorganisation, welche so flächendeckend im ganzen Bundesland bis teilweise in die kleinsten Gemeinden vertreten wäre. Die Junge Union sei eine Kraft des ländlichen Raumes, welche sich nicht nur auf die großen Kreisstädte beschränke. Hierauf könne man stolz sein. Auch er hob das Engagement hervor und insbesondere die Tatsache, dass bei der letzten Kommunalwahl landesweit knapp 1000 JU-Mitglieder kandidiert hätten. Dies zeige auch eine tiefe Verwurzelung der Jungen Union in der Kommunalpolitik und ermutigte die JU-Mitglieder insbesondere auch bei Bürgermeisterwahlen Flagge zu zeigen. Gerade der ehemalige Landesvater Erwin Teufel zeige, wie man bereits in jungen Jahren zum Bürgermeister gewählt werden und später sogar in den Landtag und bis zum Ministerpräsidenten aufsteigen könne. Für Teufel und auch den neuen Spitzenkandidaten Guido Wolf sei die kommunale Verwurzelung immer ein starkes Pfund gewesen.

Nach einem Festessen ließ man gegen später in gemütlicher Runde mit Cocktails den Abend ausklingen, nicht ohne vorher jedoch noch dem amtierenden Kreisvorsitzenden für seine langjährige Arbeit zu danken.